eBay und warum ich es mittlerweile hasse

Ich muss heute mal meinen Frust über eBay loswerden. Die Seite glänzt in letzter Zeit mit einigen nervigen Dingen, die das Verkaufen und auch das Kaufen auf eBay zur Qual machen. Ich bin glücklicherweise nur privater Verkäufer und verkaufe vllt. 2-3 Artikel im Monat. Dennoch ist es sehr störend, wenn einfach mal wieder nichts funktioniert. Alle gewerblichen Verkäufer tun mir außerordentlich leid. Jetzt wollt ihr aber sicher wissen, was genau mich denn so stört. Oder ihr seid über Google gekommen und wollt einfach nur wissen, ob noch jemand die selben Probleme wie ihr hat.

Extrem schlechte Programmierung / Übersichtlichkeit geht gegen 0

Zwar kenne ich den Code des Internetportals nicht (und eigentlich bin ich darbüber auch ganz froh), dennoch behaupte ich mal, dass dieser nicht ausreichend getestet wurde oder einfach nur so riesig und unübersichtlich ist, dass selbst die eBay-Programmierer keinen Überblick mehr haben. Anders kann ich mir die seltsamen Erscheinungen wirklich nicht erklären. Ich zähle mal ein paar Dinge auf, die mir spontan einfallen. Die Liste ist wahrscheinlich nicht vollständig. Ihr könnt sie ja im Kommentarbereich ergänzen!

Bewertungsseite oft nicht aufrufbar

Ein Problem, das noch zu den harmlosen gehört, ist folgendes. Es ist mir in letzter Zeit oft passiert, dass es nicht möglich war, seine eigene Bewertungsseite aufzurufen, geschweige denn, andere Benutzer zu bewerten. Als Meldung habe ich dann immer etwas nach dem Motto „Diese Seite ist vorrübergehend nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal“. Und später funktionierte es dann meistens auch wieder! Woran es liegt? Ich weiß es nicht! Jedoch nicht an meinem Browser oder Rechner, da es auf vielen anderen Systemen ebenso aufgetreten ist.

So vergeht einem natürlich mit der Zeit der Spaß daran, andere Benutzer (positiv) zu bewerten. Zum Thema Bewertungen kommt später noch ein bisschen mehr.

Endlosschleife beim Login

Das ist der Fehler, der mir wahrscheinlich die meisten Nerven geraubt hat. Manchmal (nicht immer!) wenn ich einen Artikel einstellen oder ein Angebot beenden möchte, erscheint der Loginbildschirm. Hier gebe ich meine korrekten Zugangsdaten ein, klicke auf „Einloggen“ und sehe…. wieder den Loginbildschirm! Das Ganze wiederholt sich dann unendlich oft, es sei denn der Benutzer ist so schlau und gibt vorher auf. Der Klügere gibt nach! Seltsamerweise hilft hier dann manchmal ein anderer Browser. Aber auch das hilft nicht immer… Ich verwende übrigens Firefox 4, kann mir aber nicht erklären, was der damit zu tun haben sollte, dass eBay mich ständig ein- und ausloggt. Cookies sind aktiviert, ja!

Nur eine Adresse gleichzeitig einsehbar

Hat man mal mehrere Artikel gleichzeitig verkauft und alle haben schön brav über PayPal bezahlt, dann möchte man wahrscheinlich auch von allen Käufern gleichzeitig die Adressen sehen können, um die Artikel zu verpacken und zu verschicken. Dazu geht man im Artikel dann einfach auf „Versand vorbereiten“ und wartet eine Weile. Eine Weile ist aber eigentlich schon untertrieben, denn bei mir dauert der Vorgang manchmal fast eine Minute. Man sieht erst einen Ladebalken und wird dann auf eine neue Seite weitergeleitet, auf der man dann endlich die Adresse des Käufers sieht (wenn man Glück hat 😉 Mehr dazu weiter unten).

Aber Achtung: Wer sich denkt „Ich bin schlau und öffne die Seite mit der Adresse für 5 Artikel parallel in 5 verschiedenen Tabs“, der hat sich geschnitten. Wenn man dies nämlich direkt hintereinander tut (und nicht wartet, bis der Ladebalken auf 100% steht und man weitergeleitet wurde), dann sieht man später 5 Mal die identische Seite.

Das heißt also, dass man immer nur eine Adresse gleichzeitig anzeigen lassen kann, es sei denn, man wartet jedes Mal bis zu eine Minute, bis man den nächsten Tab öffnet. Benutzerfreundlichkeit sieht anders aus.

Adresse des Käufers nicht aufrufbar

Das zuletzt beschriebene Phänomen mit den Tabs wird noch übertroffen. Letzte Woche habe ich einen Router verkauft, das Geld habe ich sofort per PayPal erhalten, folglich wollte ich den Router auch sofort verschicken. Ich bin sowieso ein Fan von schnellen und unkomplizierten Abwicklungen. Also ging ich wie jedes Mal auf „Versand vorbereiten“, wartete die übliche Minute und fand diesmal aber nur eine Fehlermeldung vor:  „Diese Seite kann momentan nicht aufgerufen werden. […]“. Auch einige Stunden später konnte die Seite nicht aufgerufen werden. Deshalb habe ich den Käufer kontaktiert, ihm das Problem geschildert und gebeten, mir seine Adresse zu nennen. Glücklicherweise war er einer der wenigen Käufer, die auf Kontaktversuche auch eingehen.

Ihr seht also, dass es wirklich beachtliche Mängel auf der eBay-Seite gibt, die mich immer mehr dazu tendieren lassen, meinen Account einfach zu löschen und meine Dinge in Fachforen zu verkaufen.

Übersicht über aktive Angebote von „Mein eBay“ entfernt

Bis vor ein paar Wochen hatte man immer sofort einen Überblick (Auf der Startseite von „Mein eBay“) darüber, welche Artikel man im Moment verkauft und wie hoch die Gebote darauf sind. Jetzt sieht man dort nur noch einen Hinweis, der besagt, dass diese Informationen jetzt auf eine seperate Seite verschoben wurden. Meines Erachtens ist das ein großer Nachteil, da man damit einiges an Bedienbarkeit verliert. Mir ist auch nicht bekannt, was genau der Vorteil der Verschiebung sein soll.

Eigenartige Regeln

Käufer können nicht negativ bewertet werden

Oben habe ich das Thema Bewertungen bereits angesprochen. Vor einigen Jahren (glaube ich) hat eBay seine Bewertungsfunktion insofern geändert, dass man von nun an Käufer nur noch positiv bewerten kann. Selbst wenn ein Käufer nicht bezahlt, zu wenig bezahlt, auf Kontaktversuche nicht eingeht, unhöflich oder gar beleidigend ist oder sich in irgendeiner anderen Art und Weise unangemessen verhält, kann man den Käufer ausschließlich positiv bewerten. Da frage ich mich, wo eigentlich der Sinn dieser Aktion ist. Will eBay die schlechten Bewertungen allmählich vertreiben, um seinen Umsatz zu steigern? Reine Schikane? Auslebung einer Machtposition? Man weiß es nicht!

Begrenzung der Versandkosten in einigen Kategorien

In sehr vielen Kategorien kann man entweder gar keine Versandkosten mehr verlangen oder nur bis zu einem bestimmten Betrag. Wenn es dann blöd läuft und der Artikel für 1€ verkauft wird, zahlt man im Endeffekt noch drauf. Da braucht sich eBay nicht wundern, wenn die Umsätze zurück gehen.

eBay-Gebühren: Extrem teuer

Vor kurzem habe ich eine E-Mail erhalten, in der eBay mir mitgeteilt hat, dass die eBay-Gebühren im Juli (glaube ich) auf 9% angehoben werden. NEUN Prozent! Verkaufe ich einen Artikel für 100€, gehen 9€ davon allein an eBay. Wenn der Käufer mit PayPal (was übrigens zu eBay gehört) bezahlt, dann kassiert PayPal (=> eBay) nochmal ca. 3%. Die Gebühren sind wirklich eine Frechheit. Ich weiß nicht, ob sich das Verkaufen von Ware bei eBay überhaupt noch lohnen kann.

Wirklich vorteilhaft sind die erhöhten Gebühren nur für sehr teuere Artikel. Man muss nämlich (in den meisten Kategorien) nie mehr als 45€ bezahlen. Bemerkbar macht sich das aber erst bei einem Artikelpreis von mindestens 500€. Wer sich jetzt denkt „Toll, dann verkaufe ich bei eBay mein Haus“, der hat sich geschnitten: Für manche Kategorien gilt die Begrenzung nicht und Häuser sind davon betroffen. Aber ist ja auch irgendwie klar: Warum sollte eBay sich bei sehr teueren Artikeln den Umsatz entgehen lassen? Blöd sind die da ja auch nicht…

Kommunikation

seitens der Benutzer

Wie ich weiter oben schon gesagt habe, gehen die wenigsten eBay-User auf Kontaktversuche ein. Das ist einerseits schade, andererseits einfach nur ärgerlich. So könnte man nämlich viele Probleme bereits im Vorfeld beseitigen und sich einiges an Stress ersparen. Ein interessanter Artikel zum Thema: Wie man sich im Internet verhalten sollte

seitens eBay

Aber auch der Betreiber selbst – eBay – ist kein bisschen besser als die meisten seiner Benutzer. Ich habe noch NIE eine Antwort auf eine E-Mail an eBay erhalten. Noch nie wurde eines meiner Anliegen (per Mail) bearbeitet. Doch eines Tages hatte ich ein Problem, das mich wirklich massiv gestört hat. Ich wurde negativ bewertet und in dieser Bewertung auch noch beleidigt. Mal davon abgesehen, dass die Behauptungen in der Bewertung komplett erfunden waren, wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen. Nachdem ich einige E-Mails geschrieben habe, dachte ich mir, dass ein Einschreiben wohl die letzte Möglichkeit sein würde. Und so kam es dann auch! Ich habe eBay mein Anliegen in einem 2 Seiten langen Brief sachlich geschildert und ca. 2 Wochen später eine Antwort per E-Mail erhalten: Man werde die Bewertung zensieren (NICHT löschen!), der negative Bewertungspunkt bleibt aber bestehen. Ich weiß auch nicht, ob der Käufer (der mich beleidigt hat) verwarnt wurde. Gesperrt wurde er jedenfalls nicht, da ich sein Profil weiterhin aufrufen kann.

Meine 100% positiv – Statistik wird dadurch nur leider auch nicht wieder besser. Und wer kauft schon bei jemandem ein, der nur 98% positiv bewertet wurde und das bei nur 120 Gesamtbewertungen? Also ich kaufe bei solchen Verkäufern keine teueren Dinge…

Mein Fazit: eBay war vor einigen Jahren wirklich sehr gut und hat Spaß gemacht. Seit 3 oder 4 Jahren geht es jedoch mit rasantem Tempo steil bergab und eine Besserung ist nicht in Sicht. Daher kann ich niemandem die Nutzung von eBay empfehlen, sondern rate zu Alternativen, die es inzwischen ja auch zuhauf gibt. Leider werden diese noch nicht ausreichend genutzt, so dass sie für Verkäufer nicht attraktiv sind. Ein Teufelskreis!

Jetzt seid ihr dran! Was stört Euch an eBay? Habt ihr Euch schon wieder von eBay verabschiedet, weil ihr die Firma nicht weiter unterstützen wollt? Oder seid ihr vollkommen begeistert von eBay?

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Comments

Dem kann ich nur zustimmen. Endloses Warten beim Ein/Ausloggen, manchmal gar kein Zugriff, Menugestaltung grauenhaft, Gebühren zu hoch. Vorher war es jedenfalls besser. Letztendlich haben es die Kunden in der Hand, ob sie sich das gefallen lassen.

@zak: Nutzt du eBay gar nicht mehr oder (gezwungendermaßen) immer noch? Oder nutzt du Alternativen?

Ich versteigere da im Moment einen sehr teueren Artikel (800-1000 Euro werden es, denke ich) und die Gebühren sind da dann mit 45€ (Obergrenze in der Kategorie) unverschämt teuer. Dazu kommt noch payPal mit ca. 15€ (je nach Endpreis)… Da kann man praktisch keinen Gewinn mehr machen

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